Es trifft uns wie ein Schicksalsschlag und unter Umständen auch härter als die Krebsdiagnose selbst:
die Reaktionen unseres ausnahmslos gesamten sozialen Umfeldes.
Hier, wo die sozialen Kontakte durch Verfügbarkeit und Fürsorge nachweislich das Krebsgeschehen verbessern, erfolgt genau das Gegenteil in seinen diversen Formen des Rückzugs.
http://allgemeinmediziner.wordpress.com/krebs/
"in einer Krise wie einer Krebserkrankung zeigen viele, die uns vermeintlich nahe stehen, ihr wahres Gesicht. Es trennt sich die Spreu vom Weizen.
Manch einer, von dem Sie es gar nicht erwartet hätten, steht Ihnen dann möglicherweise ehrlicher zur Seite als die beste Freundin oder der beste Freund.
Rechnen Sie damit, dass sich das Verhalten Ihrer Familie und Ihres Freundes- oder Kollegenkreises ändert und zwar nicht unbedingt zum Positiven.
Das gilt insbesondere, wenn sich die Erkrankung hinzieht und mit großen Beeinträchtigungen verbunden ist.
Häufig ist es leider so, dass Menschen sich abwenden, wenn jemand schwer erkrankt ist oder im Sterben liegt. Das löst das Angst und Sprachlosigkeit aus. In dieser Zeit befinden sich die Betroffenen meist der Not gehorchend auf dem sozialen Rückzug, weil nichts mehr geht, andererseits verliert die Umwelt das Interesse an ihnen, wenn quasi “nicht schnell genug gesund geworden oder gestorben wird”.
Dadurch reduzieren sich die Möglichkeiten nach selbstverständlichen und beiläufigen Kontakten, wie sie im Alltag so normal und so notwendig sind.
Außenstehende müssten nun bewusst auf die Kranken und ihre Familie zugehen, ihre Teilnahme und Hilfe anbieten. Da dies nur selten geschieht, ist für die Betroffenen Hilfe von anderer unabhängiger Seite so immens erleichternd. Nehmen Sie die Unterstützung ruhig an, wenn Sie das Gefühl haben, dass das Angebot ernst gemeint ist. Professionelle Hilfe ist in vielen Fällen ein wahrer Segen. Auch als Angehörige(r) brauchen Sie Entlastung und Menschen, die zu Ihnen stehen. Sie müssen einen Drahtseilakt absolvieren, indem Sie die erkrankte Person stärken, aber auch auf sich selbst und Ihre Gesundheit achten müssen."

Tatort dieses o.g. Sozialverhaltens ist die Partnerschaft, ebenso wie die eigene Familie.
Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit machen sich dabei zuerst bei den Krebs Betroffenen bemerkbar, und nicht, wie oft vermutet, bei den s.g. Angehörigen.
Krebs mag eine Infektionskrankheit sein, die auf der Blockade des eigenen Immunssystems durch die Auslöser-Überreizung im Körper tumorartig manifestiert. Krebs ist dennoch nicht die "Pest".
Welchen durch Krebs Beeinträchtigten haben wir da gerade in unserem Umfeld, den wir deshalb nicht mehr kontaktieren, anrufen, einladen, mitnehmen, mit ihm scherzen, etc?
Welcher unserer langjähriger Berufs- oder Freizeitbegleiter, den wir gerne auch als Freund(in) bezeichnen, hat sich jüngst - durch unsere körperliche Beeinträchtigung - wortlos von uns verabschiedet?
Bei mir persönlich, sind dies bspw. die außer Haus lebende Familie aus nicht erster Linie und einige der Nachbarn. Wie kann man nur mit Krebs ohne Schulmedizin in ein besseres oder gesünderes Leben hineinleben?
Wie ist das oben Genannte für uns "Krebsangehörigen" oder "Krebs Beeinträchtigten" heute?
Wie fühlt es sich an, im Nachhinein oder im Jetzt?
Lieber Gruß Lena